Rubihorn (1957 m) über den Gaisalpsee

Der Blogg steht unter dem Video:-)

Wie immer auf den letzten Drücker…Laut Wetterbericht war an diesen Tag mit Unwettern ab 14.00 Uhr zu rechnen…also wurde kurzerhand die geplante Tour zum westlichen Ochsenkopf in die Tonne getreten und durch ein Schnelltelefonat am morgen mit dem Rubikopf getauscht…

Fredsolo…demnach lieber Blogleser…da hat man die längste Sonnenperiode im Mai und wird durch neue Aufträge davon abgehalten die Berge hochzuklettern…aber selber schuld…dann muss man halt einen schnell Aufstieg hinlegen um die neugierigen Video und Blogleser zu befriedigen…

Pünktlich um 8.45 Uhr in Reichenbach (867m) angekommen…mit einer halben Kanne Cafe im Helm, einer halben Schachtel Nervositätszigaretten und totaler Verzweiflung wegen der permanenten Unwetterwarnung der einfach nur nervigen Regionalradiomoderatoren, Tempo 200 auf der linken Seite Richtung Allgäu scheppernd??? Wurde ich per Handtelefon zum Parkplatz gelotst…Armer Freundeskreis, der so früh vom hysterischen Bergsüchtigen genervt wird…

Wer von Oberstdorf kommt???
der gebührenpflichtige Parkplatz mit 3,50 Euro kommt erst ausserhalb des Ortes Reichenbach auf der rechten Seite…also auf der linken dann wer von Sonthofen kommt…ist doch logisch oder???

Von diesen geht es dann innerhalb einer Stunde zur Gaisalp. Wer clever ist nimmt den alten Tobelweg, der relativ schnell in einer Kurve vom Wirtschaftsweg abzweigt, gut gekennzeichnet ist und klar die schöner Alternative mit seinen wunderschönen Wasserfällen ist…

Wer so schlecht informiert ist wie der Verfasser, der bleibt auf dem betonierten Wirtschaftsweg, regt sich über die Betonwüste auf, schiebt ein paar Kühe auf die Seite und wird dann nach einem Abstiegsgespräch mit zwei Allgäuer Gazellen endlich schlauer und erlebt bei leichten Regenfall die wunderbare Wasserfalllandschaft des Tobelweges erst beim Abstieg kennen…

Doch weiter im Buch der Unschuld…Hat man die Gaisalp (1149m) erreicht, geht der Weg auch auch gleich weiter durch ein kurzes Wäldchen zum Gaisalpsee (1509m)… Die Laufzeit von 40 Minuten auf die Gaisalp sind nicht realistisch!!! Durch die Unwetterpanik im Nacken bin ich in 2 Stunden und 40 Minuten auf das Rubihorn gehechelt…also mit 20 minütiger Pause/ 2 Zigaretten und 2 Tassen Milchcafe, einer Brezel und einem netten Gespräch mit einem unverschämt fitten 50 jährigen Hessen am Gaisalpsee, kam ich also in insgesamt 3 Stunden Laufzeit für den Aufstieg…die Laufzeit an den Schildern wird mit 3,5 angeben…das ist für passionierte Stadtkinder realistisch…

Ab der Gaisalp wird es rutschig…Man muss ein paar kleine Wasserfälle überqueren…alles ist mit Stahlseilen an kniffligen Stellen gesichert…Trittsicher sollte man sein…wird aber dann auf diesen schönen Hochtal mit dem eingebetteten Gaisalpsee belohnt…es gibt tatsächlich Menschen die da auch zum zelten hingehen…Wenn man nicht so unter Zeitdruck ist, lädt das Panorama zum sonnen und nichts tun ein…

Einmal um den See rum, kommt noch mal der letzte Aufstieg hoch zum Rubihorn (ca. 1,5 Stunden)…Stahlseilgesichert, zum Teil steil, ok, man muss manchmal ein bisschen auf die Knie…
Wer sich hier die Kräfte gut eingeteilt hat, kommt recht locker hoch…wer in Galliermanier die Angst verspürt das Ihm der Himmel auf den Kopf fällt und größenwahnsinnig meinte das Dingens hoch zu joggen hat an dieser Stelle das erste leichte Problem…

Am Gipfel angekommen habe ich noch schnell den Kohlehydrathaushalt aufgefüllt, mich kurz dem schönen Panorama und den Blick auf die Skischanze in Oberstdorf und dem Panorama zum Gaisalpsee hingegeben…um dann schnell vor dem drohenden Wetter wieder Richtung Parkplatz zu fliehen…Der Quervergleich zum Drive Inn einer amerikanischen Fastfoodkette ist hier leider kurz angebracht…und treibt mir ein wenig die Schamröte ins Gesicht…das war heute leider alles sehr sehr kurz und schnell…

Da ich unter der Woche da war, habe ich mir den Gipfel mit 3 Menschen geteilt, unbestätigte Informationen das der Gipfel aufgrund der Seilbahnanbindung aus Oberstdorf im Sommer überlaufen ist, konnte ich nicht bestätigen, doch meine Fantasie kann sich das vorstellen…

Auf den Fotos ist schon sehr schön zu erkennen, das das Wetter sich so langsam zugezogen hat…die letzen 1,5 Stunden im Abstieg bin ich dann auch im leichten Regen über den echt tollen und sensationell bei Regen rutschigen Toblerweg zum Parkplatz geschlurft…

Was gruselig ist…und sich dem Fazit anschließt…Das masochistische Quälgefühl beim laufen konnte heute gestillt werden…die Selbstgespräche in den Hirnwendungen beim Sololaufen haben bei diesen Trip eine neue Qualität erreicht…so langsam komm ich in der „wir“ Form an…und kann bestätigen das man solo schneller läuft…

Das Rubihorn ist definitiv eine Reise wert…und wird dem einen und der anderen sicherlich Spass machen…

und???

Vertraue immer den Oberstdorfer Berggazellen altes Stadtkind!!!

1. Wenn die Damen meinen das es erst in 2 Stunden richtig regnet???Dann regnet es auch erst in 2 Stunden!!! (und da kam es dann richtig runter…aber saß zum Glück schon im Auto:-)
2. Die Hightechsupertiefdruckmarsexpedtionstaugliche „SummSummMit“ Jacke bringt nichts bei diesen Temperaturen!!!Nach einer halben Stunden ziehst Du die wieder aus mein Freund weil Du schwitzt wie ein Ferkel!!!
3. Spreche als Schwabe Hochdeutsch oder flirte bis der Arzt kommt…ansonsten sieht es mit dem Sympathiebonus bei den Damen sehr sehr mau aus…
4. Bergtour!!!Das ist eine Bergtour!!!Wandern ist das mit langen Socken und Lieder singen im flachen Gelände!!!Alpintour ist das mit den Steigeisen Holzkopp!!!

Demnach…wieder einen spannenden Monat…die Videoreportage zu dieser Reise die ein schwäbisches Stadtkind tut gibt es wie immer Anfang Juni bei uns auf der Webseite…

Ein Kommentar

  1. Hallo Stadtkinder, habe mir euren Betrag auf Youtube gleich mehrmals angesehen und finde ihn große Klasse… Den Titelsong habe ich mir dann auch noch bei Musicload gegönnt… Spitze… Weiter so

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